Die homöopathische Behandlung
Erstkonsultation
Bei der Erstkonsultation einer homöopathischen Behandlung wird zunächst eine genaue Fallaufnahme der bestehenden Beschwerde gemacht. Alle Zeichen und Symptome sind anzugeben, auch wenn sie dem Patienten zunächst unwichtig oder ohne Zusammenhang erscheinen.
Im Anschluss daran erfolgt eine Krankenbiographie, dass heißt alle Krankheiten, Beschwerden, Operationen aus Vergangenheit und Kindheit werden aufgenommen, denn Ursachen für Erkrankungen können durchaus auch Jahrzehnte zurückliegen.
Auch nach Krankheiten in der Familie wird gefragt. Die klassische Homöopathie geht davon aus, dass die Grundsteine für chronische Leiden mitunter schon in früheren Generationen liegen. (Miasmenlehre). Es kann darum sehr hilfreich sein, wenn der Patient vor der Erstkonsultation Nachforschungen in seiner Familie macht, was die spätere Erfragung vereinfacht.
Die Dauer der Erstanamnese beträgt im Mittel 1,5 Stunden. Daraufhin erfolgt die Ausarbeitung des homöopathischen Heilmittels, bei welcher der Patient nicht zugegen sein muss.
Innerhalb der Behandlung eines chronischen Leidens reicht ein Mittel meist nicht aus und es müssen Folge- und Zwischenmittel verordnet werden. Wenn Beschwerden im Vorfeld medikamentös unterdrückt wurden, kann es sein, dass Heilreaktionen auftreten, bei denen sich die unterdrückten Symptome wieder zeigen.
Homöopathisch gesehen sind diese wünschenswert, doch müssen sie unter Beobachtung bleiben, denn es ist nicht im Sinne der Homöopathie, den Patienten leiden zu lassen. Hahnemann`s Leitsatz war: Heile, sanft, schnell und dauerhaft.
Folgekonsultation
Im Abstand von ca. 1-2 Monaten erfolgen dann mehrere Folgekonsultationen, um den Behandlungsverlauf beurteilen zu können. Diese dauern in der Regel etwa 30 min. Die Dauer der Behandlung richtet sich zunächst nach der Erkrankung selbst und nach der Dauer der bestehenden Beschwerden. Krankheiten , die schon lange bestehen, bedürfen demnach auch einer längeren Zeit, so dass sich eine Behandlung je nach Erkrankung über Monate, manchmal sogar Jahre erstrecken kann. Das hört sich zunächst lange an, doch wenn die Alternative lebenslängliche Einnahme von Medikamenten oder chirurgische Eingriffe bedeutet, lohnt sich dieser Aufwand in jedem Fall.
Mitunter können auch chronische Beschwerden sehr schnell geheilt werden, dies lässt sich anhand der Fallaufnahme besser beurteilen.
Bei akuten Beschwerden tritt die Wirkung der richtigen Arznei in der Regel sehr schnell ein, ansonsten muss nach einem alternativen homöopathischen Mittel gesucht werden.